DYSPHONIE / GLOBUSGEFÜHL (GLOBUSSYNDROM)

Was ist ein Globusgefühl? Das Globusgefühl, in der Fachsprache auch als Globus pharyngis bezeichnet, beschreibt ein Fremdkörpergefühl oder Missempfinden im Rachen- Kehlkopfbereich, unabhängig von der Nahrungsaufnahme.

Im alltäglichen Sprachgebrauch ist Ihnen sicherlich schon einmal die Redewendung „Einen Frosch/Kloß im Hals haben“ begegnet. Patient*innen mit einem Globusgefühl im Hals räuspern und husten deswegen häufiger als gewohnt. Es können parallel und in Folge auch Stimmstörungen auftreten. Schluckbeschwerden treten üblicherweise nicht auf.

Welche Symptome hat das Globusgefühl?

  • unangenehme Empfindungen beim leeren Schlucken
  • Gefühl: „Frosch/Kloß im Hals“
  • Atmen ist anstrengend und erschwert
  • Engegefühl im Hals
  • immer wiederkehrende Stimmprobleme mit Heiserkeit und Sprechanstrengung

Was für Ursachen hat das Globusgefühl?

Im Rahmen der Anamnese schauen wir nach möglicherweise auslösenden Faktoren. Insgesamt wird von einer multifaktoriellen Ursache ausgegangen. Zur Entstehung kann ein gastroösophagealer Reflux beitragen, aber auch eine erhöhte Sprechanstrengung oder Stimmbelastung. Auch psychische Reaktionen durch chronischen Stress oder Traumata können die Entstehung eines Globusgefühls begünstigen. Ebenfalls können Müdigkeit und Emotionen die Beschwerden verschlimmern und auslösen.

Dem Globusgefühl liegt häufig eine vermehrte Anspannung der Muskeln, die den Kehlkopf halten, zugrunde. Bei besonders großer Anspannung des M. constrictor pharyngis, auch „Schlundschnürer“  genannt, sind die Stimmlippen nicht mehr frei beweglich und können nicht frei schwingen. Als Reaktion kommt es dann zum vermehrten Räuspern. Diese Anspannung des Muskels kann eine veränderte Wahrnehmung und ein Fremdkörpergefühl hervorrufen.

Auf der anderen Seite können auch einige Erkrankungen zum Globusgefühl führen, u.a.: Tumor im Rachen- Kehlkopf- Bereich, Schilddrüsenvergößerung (Kropf), spürbar vergrößerte Halslymphknoten, Reflux von Magensaft, Speiseröhrenbeweglichkeitsstörung, Fremdkörper in der Speiseröhre, knöcherne Veränderungen an der Halswirbelsäule, Entzündliche Erkrankungen in den oberen Atemwegen (z.B. Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis) oder muskuläre Verspannungen. Vermehrt liegt bei vielen Patienten keine Erkrankung vor. 

Wer stellt die Diagnose beim Globusgefühl?

Die Diagnose stellt in der Regel HNO-Ärzt*innen. Die Symptome werden vom Arzt erfragt und eine körperliche Untersuchung wird durchgeführt. Wichtig ist, das Äzrt*innen andere mögliche Ursachen wie z.B. Krebserkrankungen oder Infektionskrankheiten im Vorfeld ausschließen.

Wie verläuft die Therapie bei Globusgefühl?

Es gibt zwei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Globusgefühl zu behandeln. Einen nicht- medikamentösen Behandlungsweg und einen medikamentösen Behandlungsweg.

Zu den nicht- medikamentösen Möglichkeiten zählt u.a. Stress abbauen, viel Wasser trinken und natürlich: Logopädie. Stimmübungen zur verbesserten Wahrnehmung im Kehlkopfbereich und Atemübungen wirken lösend und helfen dabei das Druckempfinden zu mildern. Physiotherapie, Entspannungstechniken und/oder Psychotherapie können zudem dazu beitragen das Fremdkörpergefühl zu überwinden.

Bei der psychotherapeutischen Behandlung sollen Konflikte, Probleme und Ängste, die „einen Kloß im Hals“ verursachen bearbeitet werden. Parallel dazu empfehlen wir immer auch Logopädie wahrzunehmen, um den physiologischen Prozess zu begleiten. Mit gezielten Muskeldehnungen und Atemübungen können Sie den „Frosch/Kloß im Hals“ los werden. 

Auf der anderen Seite steht die medikamentöse Behandlung. Dazu zählen Medikamente, die den Stress reduzieren (Antidepressiva) oder Medikamente, die den gastroösophagealen Reflux hemmen. Hierfür kontaktieren Sie bitte ihre Fachärzt*innen.

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